Mildeste Februarnacht in Deutschland
Zwischen hohem Druck über Südwesteuropa und dem Mittelmeerraum
und tiefem Druck über Nordwesteuropa und dem Atlantik etablierte
sich über Mitteleuropa eine kräftige
südwestliche Strömung.
Mit dieser Strömung gelangte sehr milde Luft subtropischen Ursprungs nach
Deutschland (Temperaturen in 850 hPa nahe 10°C).
Vom 1. bis zum 6. Februar 2004 erreichten die Temperaturen
im größten Teil Deutschlands zumindest zeitweise zweistellige Werte.
Während in der Mitte und im Norden des Landes eingelagerte Störungen
Niederschläge brachten, zeichnete sich der Süden durch überwiegend
freundliches Wetter aus.
Temperaturen:
Tagsüber stiegen die Werte in den Niederungen auf verbreitet über 15°C.
Allerdings wurden die Rekordwerte der ersten Februardekade nicht gebrochen;
sie stammen aus dem Jahr 2002, als im nördlichen Württemberg
die 20°-Schwelle erreicht worden war (Öhringen 20.0°C am 2.2.02).
In der Mitte und im Norden Deutschlands verharrten jedoch die
Temperaturen während der Nacht zum 5.2.04 auf einem Rekordniveau.
Starke Bewölkung und ein konstant hohes Niveau der Windgeschwindigkeit um 7 m/s
verhinderten hier die nächtliche Abkühlung.
Im Süden hingegen sank die Temperatur bei wolkenarmem Himmel in Gefrierpunktnähe.
Bisherige mildeste Februarnacht: 13.2°C, Freiburg am 16.2.1958
Jetzt: 14.2°C in Gardelegen am 5.2.2004
14.0°C in Braunschweig am 5.2.2004
13.9°C in Magdeburg am 5.2.2004
12.4°C in Berlin-Dahlem.
In Berlin zB lag das bisherige höchste Minimum im
Februar bei 10.0°C (13.2.1998), selbst im März
wurde bislang noch kein so hoher Wert beobachtet (10.9°C am 30.3.1953).
An einigen privat betriebenen Wetterstationen lagen die Tiefstwerte sogar
noch etwas höher.
Allerdings sei nicht verschwiegen, dass sich die genannten Werte auf
den 12-stündigen synoptischen Zeitraum von 18 bis 06 UTC beziehen.
Die Werte gingen in den Morgenstunden des 5.2.2004 jeweils noch ein paar Zehntelgrad C zurück.
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Bodendruckanalyse, 5.2.04, 0:00 UTC
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850 hPa-Temperatur, 5.2.04, 0:00 UTC
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